Ein Walzertraum
Die Operette Ein Walzertraum ist glänzend orchestriert und voll schöner Melodien, obwohl es sich um ein Frühwerk des Komponisten handelt. Keine seiner späteren Operetten erreichte jedoch auch nur annähernd einen solchen Erfolg. Das Libretto verfassten Felix Dörmann und Leopold Jacobson. Es basiert auf der Novelle „Nux der Prinzgemahl“ aus dem „Buch der Abenteuer“ von Hans Müller. Das Werk erlebte seine Uraufführung am 2. März 1907 im Wiener Carltheater.
Das Werk kreist um den Wiener Leutnant Niki, der aus strategischen Gründen die Tochter eines deutschen Landesfürsten heiraten soll. In der deutschen Provinz fühlt sich Niki jedoch höchst unwohl, zudem möchte er sich auch nicht auf die Rolle als Retter des Fürstentums reduzieren lassen. In der Hochzeitsnacht nimmt er daher Reißaus und trifft auf eine Wiener Damenkapelle, deren Wiener Musik und temperamentvolle Dirigentin ihm gehörig den Kopf verdrehen …
Oscar Straus, (*1870 geboren in Wien, +1954 in Bad Ischl), gehört zu den bedeutendsten Komponisten der sogenannten Silbernen Operettenära. Er war Sohn des jüdischen Bankiers Leopold Strauss. Er änderte seinen Nachnamen in Straus, um Verwechslungen mit der gleichnamigen Walzerdynastie Strauss zu vermeiden. Um die Jahrhundertwende schrieb er mehrere erfolgreiche Operetten. Später komponierte er am Broadway und in Hollywood.
Er studierte Musik bei Max Bruch. Dieser war laut Oscar Straus „der konservativste aller konservativen Musiker, die es überhaupt gab“. Nach dem Studium begegnete er Johann Strauss und spielte ihm eigene Kompositionen vor. Johann Strauss soll zu ihm gesagt haben: „Lassen S´ die faden Symphonien und schreiben S´ fesche Walzer. Führen Sie die Tradition der Strauss-Walzer fort.“
Im Anschluss an die Vorstellung findet im Studio des Wilhelma Theaters ein Come together mit den Künstlerinnen und Künstlern statt. Der Eintritt hierzu ist frei.
Hans-Christian Hauser